Ozon ist ein hoch reaktives Oxidationsmittel, das beim Inhalieren Bronchitis und Lungenemphysem verschlimmern kann, es kann Asthma hervorrufen und das Lungengewebe auf Dauer schädigen. Studien haben nachgewiesen, dass ein kurzfristiges Verweilen bei Spitzenwerten von Ozonkonzentrationen die Lunge vorübergehend beeinträchtigt, ebenso die Atemwege und die Augen. Es kann auch die Empfindlichkeit für inhalierte Allergene erhöhen. Langfristige Aufenthalte in bodennahem Ozon können eine reduzierte Lungenfunktion zur Folge haben. Kinder, Ältere und Menschen mit Lungen- bzw. Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen zu den Hochrisikogruppen.
Laut dem Bericht „Luftqualität in Europa“ entspricht der geschätzte Einfluss von Aufenthalten in O3 Konzentrationen auf die europäische Bevölkerung im Jahr 2011 ungefähr 174.000 vorzeitigen Todesfällen insgesamt für die 40 Länder, und ungefähr 16.160 in den EU-28, wenn sie dem bodennahen Ozon kurzzeitig ausgesetzt waren.
Zusätzlich wird O3 als der schädlichste Luftschadstoff für Pflanzen und Landwirtschaft erachtet. Ozon reduziert die Fähigkeit der Pflanzen CO2 aufzunehmen und verändert ihr Wachstum und ihre Vielfalt. Es schädigt Strukturen und Funktionen des Ökosystems ebenso wie die Gesundheit und Produktivität der Ackerfrüchte, was eine Gefahr für die Lebensmittelsicherheit darstellt.
Im Jahr 2011 waren ungefähr 18% der landwirtschaftlichen Flächen in den 33 Mitgliedsstaaten der europäischen Umweltagentur O3 Werten ausgesetzt, die über dem Zielwert für den Schutz von Ackerpflanzen lagen – mit Spitzenwerten in Italien und Spanien. Der langfristige Zielwert wurde bei 87% der landwirtschaftlichen Flächen überschritten. Noch dazu wurde der kritische Wert für den Schutz von Wäldern bei 67% der Gesamtwaldfläche in den 33 Mitgliedsstaaten überschritten.