Luftverschmutzung ist DAS Umweltproblem, um das sich europäische BürgerInnen am meisten sorgen. [1]
Jährlich gibt es in Europa als Folge der Luftverschmutzung 430.000 vorzeitige Todesfälle, die landwirtschaftlichen Schäden, sowie Natur- und Umweltschäden sind enorm. [2] Trotz dieser Tatsachen sind die Handlungsmöglichkeiten der BürgerInnen limitiert.
CAPTOR basiert auf der Annahme, dass die Kombination der Methoden von Citizen Science, „grass-roots“Umweltaktivismus und gemeinsamen Lernen dazu beitragen können, Bewusstsein für das Problem der Luftverschmutzung zu schaffen und Lösungsansätze zu finden.
Heute stehen Umweltschutzorganisationen vor der Herausforderung:
1.) BürgerInnnen zu einer aktiven Beteiligung in Umweltfragen zu motivieren;
2.) das Wissen aller Beteiligten zu kombinieren, um innovative Lösungen für Umweltprobleme zu finden;
3.) und über qualitativ hochwertige Messdaten für Diskussionen mit Entscheidungsträgern zu verfügen.
In den meisten europäischen Ländern wird die Luftverschmutzung zur Zeit über ein Netz von hochkarätigen Messgeräten überwacht. Diese Geräte sind teuer und in manchen Ländern werden nur wenige davon eingesetzt, wodurch die Schadstoffkonzentrationen für große Flächen nur schwer zu erfassen sind. Neue Entwicklungen bei mobilen Messgeräten und Software-Anwendungen, sowie die hohen Kosten der verbreiteten Messsgeräte, begünstigen „BürgerInnen-basierten“ Messnetzwerke, welche die bestehenden staatlichen Messnetze für Luftqualität gut ergänzen können.
CAPTOR wird zur Datensammlung günstige Messgeräte verwenden, die in drei von Ozon beeinträchtigten Regionen zum Einsatz kommen. Die Messgeräte werden von BürgerInnen selbst instand gehalten, bei der Entwicklung wird auf die hohe Qualität der erhobenen Ozondaten großer Wert gelegt.
Die Testgebiete (testbeds) befinden sich in folgenden Regionen:
- Barcelonès-Vallès Oriental-Osona (Katalonien, Spanien)
- Pianura Padana (Poebene, Italien)
- Burgenland, Steiermark and Niederösterreich (Ost-Österreich)
Eckdaten zu CAPTOR:
- Projektlaufzeit: Jänner 2016 – Dezember 2018
- 8 Partner aus Spanien, Italien, Österreich und Frankreich
- Fördersumme aus dem EU Horizon 2020 Forschungsförderungsprogramm: ca. EUR 2 Mio.
- Fördervertrag Nummer: 688110
[1] “Attitudes of European Citizens towards the Environment“, 2014, Special Eurobarometer 416 / Wave EB81.3
[2] http://www.eea.europa.eu/themes/air, European Environment Agency